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Sicherheit zählt

Sicherheitshinweise

für die Wartung, Instandhaltung und Nutzung von Chemiefaser-Seilen

Pflege, Wartung und Sicherheitshinweise für Chemiefaserseile

  • Unsere Bruchlastangaben sind Daten fabrikneuer Seile. Durch Belastung und Bewitterung sinken die Bruchlasten.
  • Die Gewichtsangaben wurden unter Laborbedingungen entsprechend DIN EN ISO 2307:2005 erhoben. Durch Witterungseinflüsse (z. B. Feuchtigkeit / Trockenheit) kann das Gewicht variieren.
  • Für fehlerhafte Angaben übernehmen wir keine Gewähr.
  • Weder Gleistein noch Gleisteins Lieferanten haften für Produkt­beschädigungen aufgrund unsachgemäßen Gebrauches.  Zuwiderhandlungen gegen die folgenden Nutzungshinweise werden ausnahmslos als unsachgemäß qualifiziert.

     

    A. Das Wesentliche – was ist richtig,
    was ist falsch

    • Überzeugen Sie sich vor jeder Anwendung, dass sich das Seil in einem einwandfreien Zustand befindet.
    • Die Arbeitslast eines Seils ist entsprechend der für die Anwendung gültigen Regeln festgelegt. Im allgemeinen Gebrauch sollte sie jedoch nie mehr als 1 / 5 der Bruchlast betragen. Berücksichtigen Sie, dass Kraftstöße ein Seil extrem belasten können, was zu unerwartet hohen Festigkeitsverlusten führen kann.
    • Bei Seilumlenkungen müssen die rohstoffspezifischen Faktoren berücksichtigt werden.
    • Seilknoten verringern die Festigkeit erheblich.
    • Ziehen Sie Seile niemals über scharfe Kanten.
    • Vermeiden Sie unnötiges Scheuern an Seil führenden Elementen. Alle Metallteile sollten glatt sein. Seile sollten an Reibepunkten durch Taklinge, aufgenähte Schutzschläuche oder Kunststoff­umspritzung (wie z. B. PU) geschützt werden.
    • Vermeiden Sie, ein Seil hohen Temperaturen und starkem Sonnenlicht auszusetzen.
    • Vermeiden Sie den Kontakt des Seils mit Chemikalien oder giftigen / ätzenden Dämpfen. Bei Bedarf sollten Sie die Faserseile unter kaltem, fließendem Wasser auswaschen.
    • Vermeiden Sie übermäßiges Verdrehen von Seilen, da dies zu Schlingen oder Kinken führen kann. So deformierte Seile können erheblich an Festigkeit verlieren. Vor einer erneuten Belastung ist das Seil wieder über das Seilende auszudrehen.
    • Seile müssen sachgerecht auf- und abgewickelt, sowie verstaut werden.
    • Seile, die von Spulen abgewickelt werden sollen oder über Winden laufen, müssen tangential abgezogen werden, um
    • ein Verdrehen zu vermeiden. Dazu Seilspulen nur von Abspul­vorrichtungen abziehen!
       
    • Sollten Sie hinsichtlich des ordnungsgemäßen Seilzustandes unsicher sein, kontaktieren Sie den Hersteller oder erfahrene Fachleute.

    B. Beschädigung von Tauwerk

    1. Beschädigung aufgrund äußerer Abnutzung
    • Seile, die äußerlich so stark geschädigt sind, dass die meisten Fasern verschmolzen, stark gescheuert oder zerrissen sind dürfen nicht mehr verwendet werden.
    • Der Abnutzungsgrad kann durch Vergleich der Menge an beschädigten Fasern im Verhältnis zum Gesamtfaseranteil festgestellt werden.
    • Nur ein Bruchtest ermöglicht die korrekte Beurteilung des Seilzustandes.
    2. Beschädigung durch lokalen Abrieb
    • Entsteht, wenn Seile unter Spannung über scharfe Kanten gezogen werden.
    3. Innere Abnutzung
    • Eingedrungende Schmutzpartikel (z. B. Sandkörner) können zu einer inneren Abnutzung des Seils führen.
    • Indiz dafür: zunehmende lockere Litzen und pulverisierter Fasernabrieb (= „Mehlbildung“), der aus dem Seil tritt.
    4. Überlastung
    • Eine Überlastung des Seils ist äußerlich schwer zu ermitteln. Überlastete Seile weisen unter Last eine deutlich verringerte Dehnung auf.
    • Außerdem kann eine Verhärtung des Seils in Verbindung mit einer Durchmesserreduzierung ein Indiz für Überlastung sein.
    5. Kontakt mit Chemikalien oder intensiver Sonneneinstrahlung
    • Um eine Beeinträchtigung des Seils durch Chemikalien oder Sonneneinstrahlung feststellen zu können, reiben oder zupfen Sie die Filamente der Garnfaser. Lösen sich die Filamente leicht auf, muss das Seil umgehend ausgetauscht werden.
    6. Beeinträchtigung durch Hitze
    • In extremen Fällen zeigen Teile des Seils Hitzeschäden durch Reibung auf, was zu einem erheblichen Bruchkraftverlust führen kann.
    • Eine Beeinträchtigung des Seils durch Hitze kann durch eine verschmolzene bzw. sehr glatte Oberfläche erkannt werden. Ein weiteres Indiz ist eine deutliche Verhärtung des Seils.
    • Falls trotz sorgsamer Sichtprüfung noch Zweifel bestehen, sollten Sie das Seil nicht weiter benutzen und sich an den Hersteller wenden.

    C. Regelmäßige Inspektion

    • Durch Bewitterung in nordeuropäischen Breiten mindert sich die Seilfestigkeit pro Jahr in Abhängigkeit von Rohstoff und Farbe um bis 30%.
    • Aufgrund natürlicher Bewitterung und Beanspruchung des Seils ist eine regelmäßige Kontrolle dringend zu empfehlen.
    • Bitte beachten Sie, dass Seile mit kleinem Durchmesser im Verhältnis erheblich schneller geschädigt werden können als dickere Seile.
    • Sollten Sie die Kontrolle selbständig durchführen, so ist eineAbschnittskontrolle empfehlenswert: Begutachten Sie das Seil eingehend von allen Seiten alle 300 mm. In gleichen Abständen sollten auch die innere Oberfläche und der Kern überprüft werden.

    D. Instandhaltung nach Inspektion

    • Wenn ein über die Gesamtlänge unbeschädigtes Seil an einem Abschnitt eine starke Beschädigung aufweist, kann im Einzelfall dieser Abschnitt herausgeschnitten und das Seil durch einen Ende-zu-Ende-Spleiß wieder verbunden werden. Generell sollte ein Seil, das durch Überlast gerissen ist, nicht mehr benutzt werden.
    • Falls sich eine Kausche durch Seildehnung gelöst hat, passen Sie das Seilauge durch Nachsetzen des Spleißes wieder an. Achten Sie darauf, dass die Kausche immer fest sitzt. Nur ein ordentlich ausgeführter Spleiß kann die seilspezifischen Eigenschaften absichern.
    • Trocknen Sie ein Seil nie durch Hitze. Seile sollten nur an kühlen, trockenen, gut belüfteten Orten gelagert werden.

    E. Sicherheitshinweise

    • Stehen Sie niemals innerhalb von Seilschlaufen.
    • Seile unter Spannung weisen stets ein großes Gefahrenpotenzial auf. Achten Sie darauf, dass sich niemand in unmittelbarerer Nähe eines Seils unter Spannung aufhält, insbesondere nicht in Zugrichtung hinter den Seilenden. Überlastete Chemiefaserseile brechen ruckartig, geben gespeicherte Energie frei und können zu erheblichen Verletzungen führen. Beschläge bergen das Risiko, bei Bruch mitgerissen zu werden und können zu erheblichen Verletzungen führen.
    • Achten Sie darauf, dass Seilenden stets sicher befestigt werden.
    • Seile dürfen nicht unsachgemäß eingesetzt werden. Ein missbräuchlicher Einsatz von Seilen verkürzt die Lebensdauer des Seils und kann zur Gefährdung des Benutzers führen.
    • Bitte behandeln Sie ihre Seile sorgsam.

    Ihr Leben könnte davon abhängen!